Die Entstehung der Leonberger  


Die Geschichte

Ganz in der Nähe der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart liegt das kleine, verträumte Städtchen Leonberg. Hier lebte im vorigen Jahrhundert der Stadtrat und Hundezüchter Heinrich Essig. Aus Liebe zu seiner Heimatstadt machte er es sich zur Aufgabe, eine neue Hunderasse zu züchten, die dem Löwen im Stadtwappen (Leonberg = Löwenberg) möglichst nahe kommen sollte.
Dazu kreuzte er eine schwarz-weiß gefleckte Neufundländer-Hündin (Landseer) mit einem Bernhardiner-Rüden und ließ sich die Nachkommen über 4 Generationen untereinander fortpflanzen.
Da ihm das Ergebnis noch nicht zusagte, kreuzte er schließlich noch einen weißen Pyrenäenberghund ein. Im Jahr 1846 soll dann der erste Wurf "Leonberger" gefallen sein, der dem Stadtrat Essig sowohl vom Erscheinungs- als auch vom Charakterbild gefiel.
Die spätere Entwicklung sollte ihm recht geben, denn der Siegeszug dieser Rasse war nicht mehr aufzuhalten. Berühmte Persönlichkeiten wie Großherzog Friedrich von Baden, Richard Wagner, Otto von Bismarck, Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi) oder in neuerer Zeit die bekannten Sänger Iwan Rebroff und Adamo schätzten ihn sehr und hielten ihn mit Vorliebe.

Das Erscheinungsbild

Der Leonberger Hund ist ein sehr großer, kräftiger, muskulös gebauter und eleganter Hund von harmonischem Körperbau und selbstbewußter Ruhe bei durchaus lebhaftem Temperament. Als Begleithund ist er ein angenehmer, folgsamer Begleiter in jeder Umgebung und allen Lebenssituationen. Das reichlich lange, mittelweich bis derbe Fell ist löwengelb bis rotbraun und liegt trotz der Unterwolle gut an und zeigt die Körperform. Dunkle bis schwarze Haarspitzen sind zulässig, erforderlich ist in jedem Fall die schwarze Maske. Die Befederung der Vorderläufe, die ausgeprägten Hosen der Hinterläufe sowie die löwenartige Halskrause sind oft etwas aufgehellt. Die Schulterhöhe liegt bei Rüden zwischen 72 und 80 cm, bei Hündinnen zwischen 65 und 75 cm. Erwünschtes Mittelmaß ist bei Rüden 76 cm, bei Hündinnen 70 cm.

Das Wesen

Als Familienhund soll der Leonberger unter den heutigen Wohn- und Lebensbedingungen ein angenehmer, liebebedürftiger Lebensgefährte sein, der ohne Schwierigkeiten überall hin mitgenommen werden kann und sich durch ausgesprochene Kinderfreundlichkeit und Ausgeglichenheit auszeichnet. Als Begleithund soll er ein angenehmer , folgsamer und verläßlicher Gefährte sein. Dazu zählen besonders Eigenschaften wie Selbstsicherheit und souveräne Gelassenheit, mittleres Temperament - auch im Spieltrieb -, Leistungsbereitschaft, Unterordnungsfähigkeit, gute Lern- und Merkfähigkeit, Lärmfestigkeit und Nervenstärke. Unerwünscht sind Aggressivität, übertriebene Härte, Ängstlichkeit, Scheuheit und Jagdtrieb (Wildschärfe). Eine Zwingerhaltung ist, wegen der familienbezogenen Einstellung des Leonbergers, nicht angebracht. Der Leonberger gehört nicht zu den Gebrauchshunden, obwohl nahezu alle Gebrauchshunde-Prüfungen auch von Leonbergern absolviert werden. Ausbildungseifer und Wachsamkeit erscheinen zwar gelegentlich zweitrangig, sind aber immer unübersehbar.

Quelle: DCLH